Arbeitsschutz und BGM: Synergien nutzen

Arbeitsschutz und Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gelten oft als getrennte Bereiche – dabei ergänzen sie sich perfekt. Während der Arbeitsschutz gesetzlich vorgeschrieben ist, zielt das BGM strategisch auf Förderung von Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit.
Wer beide Bereiche vernetzt, nutzt starke Synergien: Sicherheit, Gesundheit und Unternehmenskultur greifen wie Zahnräder ineinander. Das Ergebnis? Weniger Fehlzeiten, höhere Zufriedenheit und eine nachhaltige Resilienz des Unternehmens.
Arbeitsschutz und BGM - zwei Seiten derselben Medaille
Der Arbeitsschutz konzentriert sich klassisch auf die Vermeidung von Unfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen. Zu seinen Aufgaben gehören:
- Gefährdungsbeurteilungen,
- Unterweisung von Beschäftigten,
- Bereitstellung sicherer Arbeitsmittel und persönlicher Schutzausrüstung.
Das BGM verfolgt dagegen einen ganzheitlichen Ansatz. Es stärkt physische, psychische und soziale Gesundheit, steigert Motivation und Leistungsfähigkeit und unterstützt Führung und Kulturentwicklung.
Beide Bereiche verfolgen dasselbe Ziel – gesunde, leistungsfähige Mitarbeitende in einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung.
Praxisbeispiel:
Ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz (Arbeitsschutzmaßnahme) reduziert nicht nur das Risiko für Muskel-Skelett-Erkrankungen, sondern wirkt sich auch positiv auf Konzentration, Motivation, Wohlbefinden und Produktivität der Beschäftigten aus (BGM).
Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gehen jährlich rund 23 % aller Arbeitsunfähigkeitstage auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurück [1]. Maßnahmen zur Ergonomie wirken somit doppelt – sie schützen und fördern zugleich.
Schnittstellen zwischen Arbeitsschutz und BGM effizient nutzen
In vielen Unternehmen existieren Arbeitsschutz und BGM parallel, oft in getrennten Abteilungen mit eigenen Zielen, Budgets und Zuständigkeiten. So bleiben wertvolle Potenziale ungenutzt. Entscheidend sind die Schnittstellen – hier entsteht Mehrwert:
- Gefährdungsbeurteilung- Sie ist das Fundament für für Prävention. Besonders die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen eröffnet Schnittstellen zum BGM. Erkenntnisse zu Themen wie Arbeitsverdichtung, Führungskultur oder Kommunikation können direkt in BGM-Maßnahmen überführt werden [2]. 
 → Mehr dazu in unserem Beitrag Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen
- Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)- BEM ist gesetzlich vorgeschrieben (§ 167 SGB IX) und zugleich ein wichtiges und strategisches Instrument zur Gesundheitsförderung. Wer BEM-Daten systematisch auswertet, erkennt Muster und kann präventiv handeln, bevor (erneute) Ausfälle auftreten. 
 → Mehr zum digitalen BEM-Modul finden Sie in unserer Funktionsübersicht BEM (PDF)
- Gesundheitsförderung- Angebote zur Bewegung, Stressmanagement oder Ernährung können gezielt dort eingesetzt werden, wo der Arbeitsschutz Risiken sichtbar macht. 
Laut der TK-Studie #whatsnext BGM 2025 setzen mittlerweile 60 % der Unternehmen auf digitale BGM-Tools, um genau diese Schnittstellen sichtbar und nutzbar zu machen [3].
Digitalisierung im Arbeitsschutz und BGM
Digitale Systeme sind der Schlüssel, um Arbeitsschutz & BGM strukturiert zu verbinden. Sie ermöglichen:
- Gemeinsame Datenbasen: Alle Maßnahmen und Erkenntnisse werden gebündelt.
- Strukturierte Aufgabenverwaltung: Verantwortlichkeiten, Fristen und Nachweise sind klar nachvollziehbar.
- Einfache Dokumentation: Berichte und Auswertungen lassen sich direkt für ASA-Sitzungen oder Management-Reviews nutzen.
So entsteht aus zwei parallelen Prozessen ein integriertes Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagementsystem, das gesetzliche Anforderungen erfüllt und gleichzeitig die strategische Gesundheitsförderung unterstützt.
Studien zeigen, dass Unternehmen mit digitalisierten Arbeitsschutz- und BGM-Prozessen bis zu 25 % weniger krankheitsbedingte Fehltage verzeichnen.
→ Mehr dazu in unserem Artikel Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
Organisation & Kultur - die entscheidenden Erfolgsfaktoren
Technische Lösungen sind wichtig, doch entscheidend ist die gelebte Gesundheitskultur. Nur wenn Führung, Kommunikation und Mitarbeitende mitziehen, entfaltet das System Wirkung.
Eine starke Gesundheitskultur bedeutet:
- Führungskräfte leben Gesundheit als Vorbild.
- Mitarbeitende werden aktiv eingebunden (z.B. über Gesundheitszirkel).
- Erfolge werden sichtbar gemacht und wertgeschätzt.
Ganzheitlich denken, nachhaltig handeln
Arbeitsschutz ist die Pflicht, BGM die Kür – doch erst gemeinsam entfalten sie ihre volle Wirkung. Unternehmen die beide Bereiche miteinander verzahnen erreichen:
- geringere Fehlzeiten,
- höhere Produktivität,
- mehr Zufriedenheit
- und eine nachhaltige Unternehmenskultur.
Nutzen Sie das Jahresende, um Ihre Strukturen zu prüfen:
- Wo können Arbeitsschutz und BGM besser miteinander verzahnt werden?
- Wie lässt sich die Digitalisierung gezielter einsetzen?
- Welche Kennzahlen (z.B. AU-Tage, Unfallraten, Teilnahmequoten) zeigen Fortschritte?
Unternehmen, die Gesundheit als festen Bestandteil ihrer Kultur verankern, stärken Vertrauen, Identifikation und Arbeitgeberattraktivität – ein klarer Vorteil im Wettbewerb um Fachkräfte.
Fazit:
Wer Arbeitsschutz und BGM vernetzt betrachtet, schafft die Basis für Gesundheit, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit.
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Quellen
- BAuA – baua: Bericht – Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – Berichtsjahr 2023 – Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
- BAuA – Repositorium – Arbeitswelt im Wandel: Zahlen – Daten – Fakten (2011) – Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
- Arbeitgeberstudie #whatsnext BGM 2025 – Gesund arbeiten in herausfordernden Zeiten | Die Techniker – Firmenkunden
 
 
 








